Paris, 9. Dezember 1989 – Das Manifest von Slow Food wurde in Paris nach der Gründung von Slow Food International verkündet:
Die Industriegesellschaft hat zuerst die Maschine erfunden und nach ihr das Leben modelliert.
Mechanische Geschwindigkeit und rasende Beschleunigung werden zur Fessel des Lebens. Wir sind alle von einem Virus befallen: „Fast Life!“
Unsere Lebensformen sind umgestürzt, unser häusliches Dasein betroffen – nichts kann sich der „Fastfood-Bewegung“ entziehen.
Aber der Homo sapiens muss sich von einer ihn vernichtenden Beschleunigung befreien und zu einer ihm gemäßen Lebensführung zurückkehren. Es geht darum, das Geruhsame, Sinnliche gegen die universelle Bedrohung durch das „Fast Life“ zu verteidigen.
Gegen diejenigen – sie sind noch die schweigende Mehrheit -, die die Effizienz mit Hektik verwechseln, setzen wir den Bazillus des Genusses und der Gemütlichkeit, was sich in einer geruhsamen und ausgedehnten Lebensfreude manifestiert.
Fangen wir gleich bei Tisch mit Slow Food an. Als Antwort auf die Verflachung durch Fastfood entdecken wir die geschmackliche Vielfalt der lokalen Gerichte. Fast Life hat im Namen von Produktivität und Rendite unser Leben verändert und bedroht unsere Umwelt.
Sehr tragisch ist es aber, dass für viele Mitmenschen diese Pandemie tödlich endet.