Das Glanrind in der Arche des Geschmacks
Das Glanrind ist eine traditionelle Hausrindrasse, die vorwiegend in Rheinland-Pfalz und im Saarland beheimatet ist. Nachdem die Rasse durch geänderte Anforderungen fast ausgestorben war, hat sich der Bestand inzwischen wieder erholt. Ende des 18. Jahrhunderts begann durch einkreuzen von Schweizer Vieh die Verbesserung des einheimischen roten kleinen Landviehs. Am Donnersberg und an der Glan entwickelten sich zwei verschiedene Viehrassen, das leichte milchergiebige Glanrind und das schwere Arbeitsrind, das Donnersberger. Bald entstand durch Vermischung der beiden das Glan-Donnersberger, das auch in den Hunsrück, der Eifel und im Westerwald ausgeführt wurde.
Anfangs ein klassisches Dreinutzenrind (Fleisch, Milch, Arbeit), veränderte sich durch Einkreuzen weiterer Rassen ab 1920 das Zuchtideal zum hauptsächlichen Milchlieferanten. Ende 1950er ist ein Tierbestand von 400.000 Stück dokumentiert. Die Einkreuzungen anderer Sorten führten irgendwann zum Verlust entweder der Fleisch- oder Milchleistung, der Niedergang der Rasse begann.
Mitte der 1980er wurde ein Verein zur Erhaltung und Förderung des Glanrindes ins Leben gerufen. Mit 25 Kühen begann man den Bestand langsam wieder aufzubauen. In verschiedenen Verbänden wird heute die Zucht des Glandrindes betrieben, besonderen Wert legt man dabei auf die Fleischleistung.
Nennenswerte Bestände befinden sich in Rheinland-Pfalz, Saarland und Nordrhein-Westfalen. Die Gesamtzahlen belaufen sich auf ca. 2000 Tiere. Dabei muss man betonen, dass es keine reinrassigen Glanrinder mehr gibt. Zu Beginn der Erhaltungszüchtung fand man keine reinen Bullen mehr, so dass ein mehr oder weniger großer Einfluss anderer Sorten feststellbar ist.
Fleisch und Milch
Der Fokus der Züchtung liegt heute auf der Fleischleistung. Glanrinder verfügen über eine hervorragende Bemuskelung und eine ausgezeichnete Fleischzusammensetzung. Darüber hinaus verfügt die Glankuh über eine hervorragende Milchleistung.
Landschaftsschutz
An die Stelle der Arbeit ist heute vielfach der Einsatz in der Landschaftspflege getreten, wo die Rinder durch Verbiss von Dornen und Sträucher der Verbuschung der Kulturlandschaft entgegen wirken. Die Tiere können, sofern ein entsprechender Unterstand vorhanden ist, ganzjährig im Freien gehalten werden. Durch ihr genügsame Art sind Glanrinder gut für die Beweidung von Magerstandorten geeignet.
Förderer
Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH), Rassebetreuer Glanrind, Kurt Franck, info@g-e-h.de, http://www.g-e-h.de/geh-rind/glanv.htm
Glanrind-Züchterverband e.V., Ansprechpartnerin Doris Schmitt-Neumann, http://www.glanrinder.de
Slow Food Deutschland e.V.
Slow Food Convivium Donnersberger Land-Glantal
Biosphären-Reservat Pfälzerwald-Nordvogesen
Donnersberger Touristikverband, Kirchheimbolanden
Lieferanten in Rheinland-Pfalz
Bainer Hof Simon (Demeter), Schlossstr. 6, 55596 Waldböckelheim, Tel.: 06758-6260, Mobil: 0172-4484453
Bannmühle Hans Pfeffer (BioLand), 55571 Odernheim, Tel.: 06755-1053, Fax: 06755-1732, E-Mail: info@bannmuehle.de
Lieferanten im Saarland
Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung Obere Saar e.V., Wintringer Hof, 66271 Kleinbittersdorf, Tel.: 06805-1045, Fax: 207305, wh@buebinger-werkstaetten.de
Restaurants
Waldhotel Felschbachhof, 66887 Ulmet, http://www.felschbachhof.de
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