Unsere Kochrunde zum Thema „leaf to root“ oder „Wir verwenden alles von der Pflanze“

Da unsere Kochrunde zum Thema „Wir verwenden alles von der Pflanze“ leider am 6.6.2020 nicht stattfinden konnte, möchte ich euch wenigstens zwei Rezepte übermitteln. Gerne hätten wir uns dabei auch über das Konzept von SoLaWi informiert und dann zusammen gekocht!

Alles von der Pflanze zu verwenden ist, wie „From nose to tail“, einem Tier Respekt entgegenzubringen, indem man möglichst alle Teile zubereitet, eigentlich gar nicht neu. Nicht immer gab es alles wie heute im Überfluss und dann war Phantasie angesagt. Aber seit dem Buch von Esther Kern aus dem Jahr 2016 „Leaf to root“, ist dazu viel veröffentlicht worden. Blätter, Stiele und Schalen enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe, und es wäre einfach nur schade, sie immer nur in Mengen in Kompost oder Bioabfall einzubringen.

Bei meiner Oma wurde mit den Blättern der Radieschen aus dem Garten eine leckere Suppe zubereitet. Ich habe ein bisschen experimentiert und dazu noch einen Radieschentartar gemacht. (Danke Katrin!)

Mairübchen haben, wie der Name schon sagt, eine kurze Saison. Im Geschmack sehr fein, so zwischen Kohlrabi und einem sehr milden Rettich, sind sie mit den Teltower Rübchen und den französischen navets verwandt. Sie können gut roh oder gegart gegessen werden, aber auch die Blätter sind sehr lecker, können wie Spinat oder Mangoldblätter verwendet werden. Für Samstag sollte es aus den Mairübchen eine leichte Tarte als Zwischengang geben.

RADIESCHENBLÄTTERSUPPE MIT TARTAR

Zutaten für zwei Personen:

1 Bund Radieschen (Bio), 1 Zwiebel, 1 kleine Kartoffel, etwas Öl , 400 ml Gemüsebrühe oder Wasser, 1 EL crème fraîche, 1 TL Zitronen-Olivenöl, 1 EL geröstete und gehackte Sonnenblumenkerne, Salz, Pfeffer

Radieschenblätter putzen, waschen und klein schneiden. Zwiebel schälen und würfeln, Kartoffel schälen und würfeln. Das Öl in einem Topf erhitzen, Zwiebeln leicht darin andünsten, dann Kartoffeln und Radieschenblätter dazu geben. Kurz zusammenfallen lassen und mit Brühe oder Wasser ablöschen. Abgedeckt ca. 10-15 Minuten köcheln lassen bis die Kartoffeln gar sind. Suppe pürieren und gegebenenfalls salzen.

In der Zwischenzeit 2-3 Radieschen für den Tartar fein würfeln. Mit Crème fraîche mischen, Zitronen-Olivenöl und Sonnenblumenkerne unterrühren. Abschmecken.

Aus einem Radieschen ganz feine Scheiben hobeln oder schneiden, Suppe heiß in Teller füllen, jeweils drei Radieschenscheiben rosettenartig übereinander legen und einen Esslöffel Radieschentartar darauf platzieren.

MAIRÜBCHENTARTE

Zutaten für eine 20cm Form/ für zwei Personen

2-3 Mairübchen, 1 kleine Zwiebel, 150 g Joghurt 10%, 1 Ei, 1 TL Zitrone in Olivenöl und Meersalz (Wonnegauer Ölmühle) ersatzweise Salzzitrone oder abgeriebene Zitronenschale, Salz, Pfeffer, 1 EL geröstete Mandeln, gehackt oder gehobelt, 2 Blätter Brickteig oder Filoteig, ersatzweise Blätterteig (rund 26 cm)

Mairübchen und die Blätter waschen und putzen, bei Bedarf schälen und die Rübchen in feine Scheiben hobeln oder schneiden. Blätter in feine Streifen schneiden. Zwiebel schälen und fein würfeln, dann in etwas Öl andünsten. Mairübchenscheiben hinzugeben und kurz mitdünsten, zuletzt die Blätter dazugeben und zusammenfallen lassen. Joghurt mit Ei verquirlen, mit Zitrone sowie Salz und Pfeffer abschmecken.

Tarteform oder Deckel einer kleinen Auflaufform gut ölen, ein Brickteigblatt ebenfalls ölen und mit dem anderen Blatt belegen, überhängend in die Form geben. Mairübchen, Blätter und Joghurt mischen und fächerförig auf die Teigblätter verteilen, Mandeln darüberstreuen. Überhängende Teigblätter zur Mitte falten. Bei 180 Grad ca. 30 Minuten backen.